Nostalgie im Web: Flash-Websites

Nostalgie im Web: Flash-Websites
Foto : Pixabay

Früher sah man sie oft, die Websites, die eigentlich mehr Film als Website waren. Programmiert in Flash, damals die Königsdisziplin im Webdesign und sündhaft teuer. Mittlerweile sieht man gar keine Flash-Inhalte mehr. Wir verraten, was Flash alles konnte und wieso es heute kein Flash mehr gibt. Grund dafür sind sicher die vielen verschiedenen Browser, Devices und Display-Formate. Wir verraten hier mehr.

Die Zeit von Flash ist vorbei. Damit ist allerdings der Adobe Flash Player gemeint und nicht der Comic-Held Flash Gordon. Fast ein Jahr ist es her, dass Adobe die Aktualisierung des Programms als beendet erklärt hat. Genau am 31. Dezember 2020 war es soweit und das nach 25 Jahren auf dem Markt.

Die Anfänge des Flash Players

Im Jahr 1993 hat alles begonnen und der Player ermöglichte viele neue, bis dahin unerwartete Möglichkeiten. Jonathan Gay, Charlie Jackson und Michelle Welsh gründeten 1993 das Unternehmen “Futurewave Software”, dass im Jahr 1996 als “FutureSplash Animator” an die Öffentlichkeit gelangte.

Nun konnte man Vektor-Animationen kreieren und zudem auf datensparende Weise. Damit diese Animationen lebendig wurden, kam der “Futuresplash Player”, der schnell an Beliebtheit gewann. Nur einige zeit später erschien die verbesserte Version mit dem Namen “Macromedia Flash 1.0”.

Weiterentwicklungen

Das Wort “Flash” ist eine Mischung aus “Future” und “Splash”. Der Name war hier also Programm. Die Erfolge von “Macromedia Flash” wuchsen stetig an und im Jahr 2005 bezahlte das Unternehmen Adobe 3,4 Millionen US-Dollar für die Übernahme der Firma. Nur ein Jahr später erschien der erste Flash mit “Adobe” in seinem Namen.

Kritiker

Obwohl der Erfolg ersichtlich war, war nicht jeder überzeugt. Stimmen gegen das Plug-in wirden immer lauter. Gerade der verstorbene Apple-Gründer Steve Jobs war kein Freund. Ende April 2010 publizierte er einen Brief, der als “Thoughts on Flash” Teil der Geschichte wurde. In diesem Brief begründete er die Entscheidung, warum auf seinen Geräten der Flash Player nicht erlaubt waren. Er bemängelte den sehr hohen Energieverbrauch, die schlechte Performance auf den Geräten, die schlechte Sicherheit und es missfiel ihm, dass die Touch-Unterstützung fehlte. Weiter missbilligte er, dass behauptet wurde, dass Flash ein offenes System war, denn für ihn war es ein geschlossenes. Der Player war in seinen Augen nicht notwendig, um Web-Inhalte zu sehen. Die Geschichte gab ihm letztlich recht.

Grosse Sicherheitsdefizite

Die schlechte Sicherheit war tatsächlich ein großes Problem und bis zum Ende gab es dafür keine Lösung. Die Meldungen über Sicherheitsprobleme häuften sich und immer wieder tauchten Webseiten auf, die enorme Sicherheitslücken aufwiesen. Die erste Lücke, die verzeichnet wurde, geht auf das Jahr 2002 zurück. Die fehlende Sicherheit gab auch den Cyberkriminellen mehr Raum und Möglichkeiten.

Das Ende des Players

Auch die Medien wurden auf die ständigen Meldungen von Sicherheitslücken aufmerksam. “Heise online” veröffentlichen einen Artikel unter dem Titel: “Und täglich grüsst die Flash-Lücke.” Bereits 2017 kündigte Adobe dann das Ende des Flash Players für das Jahr 2020 an und so kam es dann. Für viele kam das Ende auch nicht überraschend. Echtes Bedauern war nur aus der Community der Gamer zu vernehmen. Diese zockten vor dem Aus hunderte von Flash-Games. Die Medien jedoch sprachen eine vernichtende Meinung aus, in der sie den Player “wandelnde Sicherheitslücke” oder aber auch “Liebling der Cyberkriminalitäten” nannten. Am 12. Januar 2021 wurden alle Lichter für den Flash Player gelöscht. Es gab kein Zurück mehr. Doch ganz vergessen scheint der Flash Player nicht. Er ist Teil der Geschichte und wird es auch stets bleiben.

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