Unser Netzfund beschäftigt sich mit der Wayback Machine von Archive.org. Hier kann man sich Websites anschauen, wie sie früher mal ausgesehen haben, selbst wenn es die Seiten heute gar nicht mehr gibt. Wieso? Weshalb? Warum? klären wir hier.
Die Wayback Machine im Internet Archive ist genau das, was du brauchst, um die Geschichte der Internet- und Online-Welt nachvollziehen zu können. Hier kann man sich Websites anschauen, wie sie früher ausgeschaut haben und welche Inhalte früher drin waren. Das eignet sich auch, um zu dokumentieren, dass und auch welche Inhalte mal publiziert wurden, wenn diese auf der eigentlichen Website bereits entfernt oder verändert wurden.
Hintergrundgeschichte
Das Internet Archive wurde 1996 als gemeinnütziges Projekt gegründet. Genau hier findet sich auch die Wayback Machine. Das Ziel war und ist es, langfristig digitale Daten zu speichern. Hier werden wirklich fast alle Webseiten gespeichert, auch solche, die es gar nicht mehr gibt oder geben sollte. Es kommt nämlich nicht selten vor, dass man seine Webseite oder auch die Inhalte einer solchen Seite löschen möchte. So einfach wie es aber in der Theorie klingt ist es aber nicht, denn das Internet vergisst nun mal nicht.
In einer Bibliothek findet man sogenannte Momentaufnahmen. Sie ähneln einfachen Screenshots. Die Bilder zeigen für gewöhnlich eine HTML-Version einer Website. Es ist sogar möglich einzelne Elemente anzuklicken.
Die Frage nach der Legalität
Schnell kommt die Frage bei der Wayback auf, ob das alles wirklich so legal ist, denn in einer Zeit, in welcher der Datenschutz über allem zu stehen scheint, fällt es einem doch schwer zu glauben, dass es hierbei wirklich rechtens zugeht. Doch das tut es tatsächlich, denn dem Internet Archive stehen nur lizenzfreie Inhalte zur Verfügung.
Benutzung der Wayback Machine
Die Suche nach Bildern oder Inhalten in der Bibliothek ist kinderleicht. Die Seite hat ein Suchfeld, in welches du einfach die gewünschte Domain eingibst und wenn du Glück hast, erscheinen die gesuchten Inhalte.
Tatsächlich gehört auch etwas Glück dazu, denn es gibt auch Einschränkungen. Es fehlen einige Webseiten und nicht jede Seite, die du findest, ist auch vollständig.
404-Fehler-Seite
Das kommt dir sicher bekannt vor. Wer hatte nicht schon einmal in seinem Leben das unliebsame Vergnügen genau auf einer solchen Seite zu landen? Normalerweise sind wir einfach nur genervt, aber jetzt weißt du, was das bedeutet. Die typische 404-Fehler-Seite finden wir häufig, wenn ein Betreiber den Inhalt dieser Seite gelöscht hat, aber du noch auf den Link der URL klicken kannst. Wenn dies also noch möglich ist, so ist dies ein klares Anzeichen dafür, dass vorher Inhalte unter dieser URL zu finden waren.
Welche das waren kannst du nun also auch ganz einfach recherchieren und herausfinden, wenn du die URL in der Wayback Machine suchst.
Vorteile der Wayback Machine:
Alte Versionen einer Webseite sind auch noch Jahre später zu finden. Dies wirkt zunächst etwas beängstigend, aber es ist ein klarer Vorteil. Gerade auch für die Presse- und Recherchearbeit. Die Presse nutzt solche Links immer gerne, wenn Originalquellen gesucht werden müssen. Ein weiterer Vorteil ist der, dass auch manche Betreiber einer Seite auch Hackerangriffen zum Opfer fallen oder ihre Seite aus Versehen löschen. Durch das Internet Archive lassen sich solche Seiten wieder herstellen. Zwar sind sie dann auch nicht immer vollständig, aber besser das, als dass man sie für immer verliert.
Nachteile der Wayback Machine:
In der Vergangenheit gab es immer wieder unbeabsichtigte Leaks oder auch rechtliche Schwierigkeiten auf unterschiedlichen Seiten, die durch die Wayback Machine noch lange sichtbar waren. Und als Betreiber ist man nicht sehr erfreut darüber, wenn gelöschte Inhalte nach wie vor der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Der Weg zur Löschung
Heute hilft nur noch ein ordnungsmäßiger DMCA Takedown, wenn es um die komplette Löschung einer Seite im Internet Archive geht. Das ist der offizielle Anspruch einer Löschung, den man als Betreiber einer Seite immer besitzt.